Seit 1986 beschäftigt sich die sammlung berlin mit dem diskurs der radikalen linken zur frage der gewalt als mittel der politischen intervention. Im zentrum steht dabei die organisationsgeschichte der gruppen, die in der BRD anfang der 70er jahre den bewaffneten kampf aufgenommen haben (Bewegung 2. Juni, Rote Armee Fraktion, Revolutionäre Zellen und Rote Zora). In der umfangreichen bibliothek von ca. 2.500 selbständigen deutschsprachigen publikationen wurde auf graue und schwarze literatur besonderer wert gelegt. Es werden neben plakaten aber auch themenspezifische flugblätter, aufkleber, postkarten, fotos, tonträger und videomitschnitte, zeitungsausschnitte und zeitschriften gesammelt. In spezialabteilungen sind das (unvollständige) archiv der roten hilfe westberlin, das druckwerkearchiv des agit-druck-kollektivs Berlin (1969-1979) und das knastarchiv des Verlags Schwarze Seele (Ratgeber für Gefangene) untergebracht. Die sammlung berlin ist in jeder hinsicht unabhängig und hat ihren sitz in Berlin-Kreuzberg. Sie wurde jedoch vertraglich dem ID-Archiv im Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISG) in Amsterdam übereignet und wird zu einem noch nicht festgelegten zeitpunkt dorthin übergeben. |